Übergabe der Unterschriften an Bürgermeister Frank Stein (Foto: Karin Stagge)
Der Deutsche Platz ist ein kleiner Park im Zentrum von Bensberg. Das 1930 errichtete Denkmal erinnert an die Gefallenen im Ersten Weltkrieg. Die Säule wird von einer mit Betonplatten gepflasterten Fläche umgeben. Vor ca. 50 Jahren wurden 19 Kugelahorne in einem Karree um das Denkmal gepflanzt. Die Bäume sind nicht so hoch, dass sie das Denkmal verdecken, aber hoch genug, um sich darunter aufhalten zu können. Im Sommer bieten sie ein schattiges Plätzchen, was viele Anwohner während der letzten heißen Sommer zu schätzen wussten.
Aber leider sollen alle 19 Bäume gefällt und der Platz neu gepflastert werden. Das Betonpflaster wird durch ein noch größeres Betonpflaster ersetzt. Dafür sollen nur noch acht Säulenahorne gepflanzt werden. Die Entscheidung fiel schon vor vier Jahren im Zuge der Neugestaltung der Fußgängerzone. Fördermittel wurden dafür bewilligt, aber bisher noch nicht umgesetzt.
Das bestehende Pflaster ist vermoost und nur zwei oder drei Bäume kränklich. Würde es nicht reichen, wenn das Pflaster gereinigt und die schwachen Bäume gefällt werden? Macht es Sinn, Beton durch Beton zu ersetzen – wo doch gerade die Herstellung von Beton besonders klimaschädlich ist? Junge Bäume brauchen viel Pflege und Wasser, bis sie gut verwurzelt sind. Der vorhandene Baumbestand spendet bereits jetzt Schatten, und das bei vergleichsweise geringem Pflegeaufwand.
So wurde im Januar 2025 eine Initiative ins Leben gerufen, die zum Ziel hatte, den Deutschen Platz nicht zu verändern, sondern lediglich zu säubern und die vorhandenen gesunden Bäume zu erhalten. Die Initiative ging von den Klimafreunden Rheinberg e.V. aus und wurde von der BUND-Kreisgruppe Rheinisch-Bergischer Kreis, dem Arbeitskreis Baum GL und dem RBN unterstützt.
An vier Donnerstagen im Februar wurden auf dem Wochenmarkt in Bensberg Unterschriften gesammelt. Karin Stagge, Spercherin des BUND hatte an drei Tagen mitgeholfen: „Wir konnten 400 Unterschriften sammeln, haben aber mindestens doppelt so viele Menschen angesprochen. Viele wollten lieber online unterschreiben. Und das taten sie auch. Schon nach einem Monat hatten wir die erforderliche Mindestzahl von 1.300 Unterschriften erreicht. Ich bin sehr glücklich darüber.“