BUND-Kreisgruppe Rheinisch-Bergischer Kreis

Grünzug Innenstadt

Der Grünzug Innenstadt entlang der ehemaligen Bahntrasse ist in den letzten Jahren sukzessive gerupft worden: neue Bebauung und Parkplätze entlang der Montanusstraße, Eingriffe in die Grünkulisse der Hauptstraße und in die Parkanlage Alter Friedhof, die Rampe am Radweg – arge Verluste für die Lebensraumqualität mitten im Ort. Das Stadtbild und die grundsätzlichen Wohlfahrtswirkungen von Stadtgrün sind entsprechend beeinträchtigt. Diese Verluste gilt es auszugleichen, es gilt, systematisch mehr grüne Infrastruktur zu schaffen.
Dazu haben wir ein Grünkonzept angeregt. Es sorgt mit konkreten Festsetzungen dafür, dass der Bereich Stadtmitte an ökologischer Qualität gewinnt, mit großkronigen Bäumen und artenreich mit Blütenstauden und -sträuchern bepflanzten Beeten und Saumbereichen.
Wir warten nicht auf die Ausführungsbestimmungen zum Klimaanpassungsgesetz. Deshalb wollen wir zügig solche sog. grünordnerischen Begleitkonzepte individuell ortsbezogen auch für andere Bereiche beantragen, wir denken auch über einen Bürgerantrag zu einer allgemein gültigen Gestaltungssatzung nach.

Demnächst hier: ein neues ’Center’. Von dieser Grünkulisse bleibt nichts.
War das nötig? Eine Lücke mehr in den Resten vom Grünzug an der Montanusstraße

Hauptstraße: Exitus der alten Bäume

Die Bäume aus den 1980-ern hätten bleiben können. Dass sie für den Radverkehr weichen „mussten“, war ein Totschlagargument. Sie standen gar nicht im Weg: Mittlerweile sind die meisten neuen Pflanzstellen just auf den Plätzen der alten wiederentstanden.
Unser zeitiges Engagement im Vorfeld wurde ausgebremst und ausgesessen, vom Burscheider Rathaus bis zu den Ministerien für Umwelt und Städtebau. Müssen wir daraus lernen, verantwortungsvolle Stadtentwicklung und Vernunft mit juristischen Mitteln einzufordern?
Aus der umfangreichen Kommunikation sind hier die erste und die letzte Etappe zu sehen.
Abschließend dann kurz: Wie sich die Entscheider und die befragten Behörden zum Beseitigen der Bäume und Beete in der Hauptstraße verhalten haben.

Die frühere Kulisse: stattliche Bäume und blühende Pflanzbeete – jetzt: der „qualifizierte“ Straßenraum, neue Jungbäume in Metall

„Jeder Baum zählt“: Die Kampagne aus dem Rathaus

Eine Spenden- und Pflanzaktion, die bei der Umweltbeauftragten der Stadtverwaltung angesiedelt ist.

Bisher wurden vor allem neue Baumreihen in der offenen Landschaft und am Rand von Agrarflächen angelegt.

www.burscheid.de/klima-umwelt/umweltschutz/burscheider-baumpflanz-kampagne

Unser Beitrag:
die Liste mit konkrete Vorschlägen für Standorte vor allem in bebauten Bereichen – gerade da fehlt es ja oft an Grünkulisse im Straßenbild, an Kühlung und Beschattung. Wo Grün nicht gemocht wird oder Grundstücke zu klein für Bäume oder Gehölzgruppen sind, müssen es öffentliche Flächen bringen. Die Resonanz: Nach einem Jahr ist keiner dieser Standorte übernommen worden. Aber erfreulich, dass viele Bäume anderswo gesetzt wurden und offene Agrarlandschaft um lebendige Elemente bereichert wird. Danke auch an die Landwirte, die das fördern!

Am Kreuzweg: Straßenbäume erwünscht

Viele Anwohner wollten ihre Straße als baumfreie Zone. Einige nicht, wir auch nicht. Die Intervention hatte Erfolg: Es gibt nun doch 7 Baumstandorte.
(Vorsicht – aus dem Rathaus hört man, dass es vielleicht auch nur Sträucher oder Bodendecker werden können. Wird dann das Stichwort „Versorgungsleitungen“ zum Vorwand für „Geht leider nich, kamman nix machen“?) Wir werden es verfolgen ...

Stellungnahme an die Stadtverwaltung Burscheid

Straßenbaumaßnahme Am Kreuzweg,
Stadtentwicklungsausschuss am 25.1.2022, 174/2022

Sehr geehrte Damen und Herren,
erstaunlicherweise wird tatsächlich der Beschlussentwurf vorgestellt, der (abgesehen vom Fahrbahnbelag) keinerlei positive Gestaltung für das Erscheinungsbild und die Wohnumfeldqualität Am Kreuzweg vorsieht.
Die Stadtverwaltung verfügt nominell über ein gutes Potenzial an Fachpersonal:
Geograph/innen, Stadtplaner/innen, Klimamanagerin, Umweltbeauftragte. Wir können uns gut vorstellen, dass sie ihre vereinte Kompetenz und ihre Fachkenntnisse in Stadt- und Landschaftsökologie zu nutzen wissen, um geschlossen für eine konstruktivere Lösung zu plädieren und diese mit Rückgrat zu vertreten. Überzeugende Argumente würden sich sicher auch im Stadtentwicklungsausschuss durchsetzen.
In diesem Fall bietet sich eine Neubewertung an, für die schon eine bloße Umformulierung beim sog. Klimacheck den Weg weist: „Diese Variante hat keine positiven Auswirkungen auf das Klima, weder allgemein noch auf das Mikroklima im Wohnumfeld Am Kreuzweg.
Sie wird der Verantwortung für Daseinsvorsorge und dem Gedanken der Nachhaltigkeit nicht gerecht. Deshalb ist eine Variante mit einem Grünkonzept vorzuziehen, das die Wohlfahrtswirkungen von öffentlichem Straßengrün realisiert und insofern auch den Vorgaben des Klimafolgenanpassungsgesetzes zur Stärkung der Grünen Infrastruktur entspricht.“
Mit freundlichen Grüßen

Und sie stehen noch: unsere ersten Bäume

Das Walnuss-Baumtor in Neuenhaus, Pflanzaktion vom „ilex-BUND für ein l(i)ebenswertes Burscheid“ in den 80er- Jahren ...

In den 1980er-Jahren hatten wir eine Lkw-Ladung Bäume und Gehölze entlang der neuen
Industriestraße gepflanzt, unter anderem diese Walnüsse an der Einfahrt nach Neuenhaus.

Damals gab es noch eine Abteilung Grünflächen in der Stadtverwaltung, die für solche
Aktionen ein unkompliziert offenes Ohr hatte.
Und damals gab es schon einmal eine BUND-Abteilung in Burscheid. Unter dem Namen
„ilex-Bund für ein l(i)ebenswertes Burscheid“ waren wir von den 1980er- bis in die 2000er-
Jahre aktiv, die Älteren erinnern sich ;o)

Kontakt

Manfred Lindenau


E-Mail schreiben Tel.: 02174 62216